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Samstag, 11. Oktober 2014

BerlinLiebe: Original Unverpackt

Stellt euch vor: Es ist Samstag, der Kühlschrank ist nach einer Arbeitswoche gähnend leer und ihr macht euch auf den Weg zum nächsten Supermarkt, um ordentlich einzukaufen. Manch einer schreibt sich eine Liste, der andere macht sich direkt auf den Weg und ein, zwei Stunden später kommt ihr vollbepackt nach Hause. Und was habt ihr mitgebracht? Müll.*
Wie bitte?! Ihr habt doch ganz viele leckere Sachen eingekauft, Obst, Gemüse, ein neues Müsli, Joghurt, Nudeln und dieses leckere Pesto... ja, und ein paar blinde Passagiere sind auch an Bord. Folie, Pappe, Glas und vor allem Plastik in allen Formen und Farben.


Doch jetzt die gute Nachricht: je mehr man sich dieser blinden Passagiere bewusst macht, desto mehr kann man versuchen, sie zu vermeiden. Denn machen wir uns nichts vor, sie sind ein großes Problem - allein unsere Ozeane können ein Lied von schwimmenden Plastikinseln singen. Dass wir seit Jahrzehnten auf eine Sackgasse zusteuern, lässt glücklicherweise einige Leute umdenken. Dazu gehören zum Beispiel Sara Wolf und Milena Glimbovski. Die beiden haben 2012 die Idee für das erste Supermarkt-Konzept in Deutschland entwickelt, das auf Einweg-
verpackungen verzichtet.



Weil sie mit ihrem Traum vom selbstbestimmten Einkaufen nicht allein sind, konnten die beiden durch ein erfolgreiches Crowdfunding Projekt am 13. September ihren ersten Laden in Berlin Kreuzberg eröffnen: Original Unverpackt. In der Wiener Straße 16 kann man nun gezielt das einkaufen, was man braucht und wie viel genau davon. Das spart unnötige Verpackung, vermeidet das Wegwerfen von übrigen Lebensmitteln und Überraschungen beim Öffnen der Packung. Wer hat sich nicht schon einmal gewundert, dass eine Müslipackung nur zu 2 Dritteln gefüllt ist oder warum Äpfel in einer Pappschale eingeschweißt werden...




Doch wie genau funktioniert das Konzept? - sind wir doch alle den klassischen Supermarkt gewöhnt. Bei Original Unverpackt werden die Lebensmittel in sogenannten Bulk Bins (Lebensmittelspendern) aufbewahrt und können ganz einfach per Handdruck abgefüllt werden. Zur Aufbewahrung können mitgebrachte Gläser, Dosen oder Stoffbeutel benutzt werden, oder wenn man spontan vorbeikommt, geben Pfandbehälter oder recycelte Papiertüten Abhilfe. Doch nicht nur Nudeln, Nüsse oder Mehl kann man sich abfüllen, sondern auch Wein, Öl oder Reinigungsmittel. Eben alles, was das Herz begehrt.



Die meisten Produkte stammen von lokalen Anbietern aus Brandenburg, mit denen Original Unverpackt eng zusammenarbeitet. Alles ist für die Kunden eigens getestet und ausgesucht, damit jeder auf gute Ware zurückgreifen und beglückt einkaufen kann. Was will man bitte mehr?





Ich bin total begeistert von dem Projekt, weil mich das Thema "Müll vermeiden" zunehmend beschäftigt und wünsche dem Team ganz viele begeisterte und treue Kunden. Für alle von euch, die bisher keinen OU-Laden vor der Haustür haben, kann ich den Wochenmarkt oder das Einkaufen im Bioladen ans Herz legen. Dort kann man sehr gut auf unnötige Verpackungen verzichten und z.B. Obst und Gemüse lose einkaufen, sich Brötchen in einen Stoffbeutel stecken oder Oliven etc. in mitgebrachte Dosen füllen lassen.

Bon appétit!

Original Unverpackt
Wiener Straße 16
10999 Berlin

Mo-Fr 10.00 - 20.00 Uhr
Sa    09.00 - 19.00 Uhr

OU-Facebook-Seite


* Derzeit produziert jeder Deutsche im Jahr durchschnittlich ca. 500-600 Kilo Müll. 

p.s. ein sehr spannendes Projekt zu dem Thema ist das "Zero Waste Home" von Béa Johnson.


12 Kommentare:

  1. Liebe Theresa,

    ich habe davon gehört. Am Küchentisch bei einer Tasse Kaffee wurde mir davon erzählt. Jetzt ein Bild von dem Laden vor Augen zu haben ist großartig. Ich bin gespannt, ob sich der Laden behaupten kann und hoffe sehr, das es nicht bei diesem Einen bleiben wird.

    Danke für deine Worte dazu.
    Juliane

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    1. Liebe Juliane, wie schön, dass du auch schon davon gehört hast! Ich hoffe auch sehr, dass sich der Laden behaupten und noch weitere Filialen eröffnen kann, so wie im Moment kann es Mülltechnisch ja nicht weitergehen. Ganz liebe Grüße zu dir!

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  2. Ich wünschte so sehr, es gäbe hier einen solchen Laden. Will nicht einer einen aufmachen? Bei mir um die Ecke ist gerade ein Ladengeschäft frei, das wäre perfekt! ;-)

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    1. ach du Liebe! Ich wünschte, es würde überall solche Läden geben! :) Aber wer weiß, vielleicht ist die Zeit ja reif und das Konzept setzt sich durch! Dann wissen wir immerhin schon einmal, wo es eine mögliche Immobilie in Süddeutschland gibt ;) Liebe Grüße zu dir!

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  3. Liebe Theresa,
    ich liebe deinen Blog! Ich freue mich total über das Projekt, aber da ich nicht in Berlin wohne, blieb die eigene Erfahrung aus. Dein Bericht kommt da perfekt um die Ecke, vielen lieben Dank dafür! Du erinnerst mich, dass ich da bei meinem nächsten Berlinbesuch unbedingt vorbei schneien will!
    Alles, alles Liebe und bis ganz bald ;-)

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  4. Meine Liebe, sogar bis hier in den Norden ist die Kunde vom schicken Unverpackt-Laden schon vorgedrungen ;) Deine Bilder machen mir noch mehr Lust auf den nächsten Berlin-Trip. Und dann erkunde ich all die tollen Tipps, die du hier schon gegeben hast! Ich freu mich schon :D
    Liebste Grüße in die Hauptstadt, Mia

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    1. ha, na dass nenne ich gutes Marketing! :) Wie schön, dass du auch schon von OU gehört hast! Dann werde ich mal noch ein paar Tipps für dich sammeln - und ich zähle darauf, dass wir uns dann bei einem Kaffee persönlich kennenlernen! :) Liebe Grüße zu dir!

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  5. Super, dass du schon dort warst. Ich verfolge das Projekt der beiden Mädels schon eine Weile habe es zu meiner Schande aber immer noch nicht dorthin geschafft (ist auch leider nicht meine Ecke). Ich finde das Projekt echt super und würde mir wünschen, dass sich auch 0815-Supermärkte daran ein Beispiel nähmen, zumindest Teilweise (Stichwort verschweißte Äpfel, Tomaten in Plastebehältern und so weiter).
    Hab's gut
    Christine

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    1. Liebe Christine, bei mir liegt der Laden tatsächlich auch so gar nicht auf dem Weg, aber für gute Ideen mache ich gerne ab und an mal einen Umweg ;) Und es lohnt sich! :) ich hoffe ebenso, dass sich viele ein Vorbild darannehmen, man könnte so Vieles anders machen... liebe Grüße zu dir!

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  6. Liebe Theresa,
    Oh, um diesen Supermarkt beneide ich Dich wirklich! ich habe das Projekt in den Medien verfolgt und bin wahnsinnig gespannt, ob sich die Idee (hoffentlich) bald weiterträgt. Wir bekommen unser Gemüse immer unverpackt in einer Ökokiste geliefert, das ist glücklicherweise auch eine sehr schöne Art des 'Einkaufens'. Aber bei Hirse, Reis, Kernen etc denke ich jedes Mal, wie schön es doch wäre, auf das Plastik verzichten zu können.
    Danke Dir nochmal für deine liebe Nachricht – das Kommentieren geht nun auch endlich endlich wieder! Allerliebst, a*

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  7. Hallo Theresa,
    einen wunderschönen Blog hast du! Das Thema Müllvermeidung ist mir in letzter Zeit auch sehr wichtig geworden, nachdem ich "Plastic Planet" gesehen habe und mir bewusst wurde, wie groß das Problem tatsächlich ist! Meine Begeisterung war riesig, als ich nach etwas Recherche entdeckt habe, dass wir in Wien auch so etwas Ähnliches wie "Original Unverpackt" haben, nämlich "Lunzers Maß-Greißlerei", und das auch noch ganz in meiner Nähe :-D Ich hoffe sehr, dass sich dieses Konzept durchsetzt, "Original Unverpackt" bietet ja auch ein Franchise an :-)
    LG
    Elisabeth

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  8. Ohhhh, liebe Theresa, mein Herz hüpft schon nur beim Betrachten der Bilder! Ich bin ein riesiger OU Fan und habe die letzten Monate den Prozess schon begeistert verfolgt. Jetzt müsste Berlin nur noch ein kleines bisschen näher liegen... ;) Aber ich hoffe sehr, dass die Mädels hiermit mit einem super Beispiel vorangehen und es weitere Shopbetreiber (vorzugsweise in Süddeutschland... ;) ) inspiriert, hier etwas ähnliches zu eröffnen. Die Idee ist auf jeden Fall eine absolute Herzenssache!
    Danke für die schönen Fotos und Infos!
    Liebe Grüße,
    Dani

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