Vegan at it's best: Mein Rezept für Auberginen-Involtini mit Cashew-Käse und Hirse

Involtini di melanzane. Drei Worte, die ich schon immer als äußerst verlockend empfand. Nachdem ich nun aber meine perfekte Version gefunden habe, kann ich sagen: sie sind der Himmel auf Erden! Italienisches Soulfood par excellence und in meinem Rezept vollgepackt mit guten Zutaten und auch noch ganz ohne tierische Produkte. Wer jetzt die Nase rümpft und denkt "Pah! Italienisches Soulfood ohne Käse, das geht doch nicht!", dem schiebe ich unauffällig eine Portion meiner Involtini über den Tisch. Dann werden wir ja sehen was passiert.


Wenn ich die Involtini bei mir vom Ofen auf den Tisch stelle und die ersten Bissen von der Gabel in den Mund wandern, stellt sich bei meinen Lieben alsbald wohliges Seufzen und genüssliches Schweigen ein. Mich eingeschlossen. Sie sind einfach so unfassbar gut!

Der Clue an den Involtini ist die Füllung. Sie besteht hauptsächlich aus Cashewkernen. Diese werden über Nacht eingeweicht und am nächsten Tag mit ordentlich Knoblauch und Zitronensaft zu einer Ricotta-ähnlichen Masse püriert. So entsteht eine ganz herrlich sämige und geschmacksintensive Füllung, der ich noch mein liebstes Korn, die Hirse, zur Seite gestellt habe. Die Cashews bringen hochwertiges pflanzliches Eiweiß und viel Tryptophan mit, ein Stoff, der im Gehirn Serotonin entstehen lässt und so für ordentlich Glücksgefühle sorgt. Die Hirse wiederum strotz nur so vor Nährstoffen. Neben verschiedenen Mineralstoffen und Spurenelementen bringt das glutenfreie Getreide einen sehr hohen Eisengehalt, reichlich Kieselsäure und Magnesium mit. Da freuen sich unsere Zellen, Knochen, Haare, Haut, Nägel und die Blutbildung.

Diese Power-Mischung wird in ofengeröstete Auberginenscheiben eingerollt und von einer aromatischen Tomatensoße bedeckt, bevor die Involtini noch für eine halbe Stunde im Ofen verschwinden und mit frischer Petersilie (noch so eine Vitalstoffbombe!) getoppt werden. Und dann heißt es schon "ohhh", "ahhh" und "mmmmh"!


Das Involtini-Rezept eignet sich übrigens ganz besonders für dieses verlängerte Feiertagswochenende. Heute könnt ihr euch entspannt das Rezept zu Gemüte führen, morgen die fehlenden Zutaten einkaufen, die Tomatensauce zubereiten und Cashews und Hirse über Nacht einweichen. Am Sonntag dann noch die Auberginen zubereiten und die Röllchen füllen und schon steht das perfekte Sonntagsessen auf dem Tisch. Dass die Involtini aber auch an jedem anderen Tag vorzüglich schmecken, möchte ich an dieser Stelle nicht unerwähnt lassen.

Und für die Experimentierfreudigen unter euch sei gesagt, bei der Füllung sind eurer Fantasie keine Grenzen gesetzt. Hier könnt ihr variieren und der Cashew-Hirse-Mischung noch einen besonderen Twist verleihen - mit Basilikum, kleingehackten Oliven, getrockneten Tomaten-Stücken, gerösteten Kürbiskernen für mehr Biss, mit etwas Feta, falls es mal nicht vegan sein soll... Ihr seht schon, dieses Rezept lässt keine Wünsche offen.

Für 2 großzügige Portionen Involtini-Glück benötigt ihr:

Für die Tomatensauce

1 EL Olivenöl
1 Zwiebel
1 große Knoblauchzehe
1 Dose stückige Tomaten à 400 g
1 EL Balsamico-Essig
Salz, Pfeffer, italienische Kräuter oder Kräuter der Provence

Für den Cashewkäse

200 g Cashewkerne (am besten in Bio-Qualität)
1 Zitrone
2-3 Knoblauchzehen
eine Prise italienische Kräuter oder Kräuter der Provence, sowie etwas Meersalz

Für die Hirse

50 g Hirse
1 Prise Salz

Für die Auberginen

3 mittelgroße Auberginen
ca. 5 EL Olivenöl (oder ggf. etwas mehr) zum Bestreichen der Auberginenscheiben
Meersalz, frisch gemahlener schwarzer Pfeffer

sowie
1 Bund frische Petersilie


Und so geht's:

Zubereitung der Tomatensauce

1) Zwiebel und Knoblauch schälen und fein würfeln. Das Olivenöl in einem kleinen Topf erhitzen, Zwiebel und Knoblauch dazugeben und ca. 2-3 Minuten bei mittlerer Hitze dünsten, bis sie beginnen leicht Farbe anzunehmen.

2) Die Tomaten dazugeben und mit 1 EL Balsamico-Essig, etwas Salz und Pfeffer sowie einer Prise getrockneter Kräuter verrühren. Für ca. 15 Minuten bei mittlerer Hitze mit geöffnetem Deckel köcheln lassen, dann vom Herd nehmen, abschmecken und über Nacht durchziehen lassen.

Zubereitung des Cashew-Käses

1) Die Cashewkerne am Vorabend in reichlich Wasser einweichen.

2) Am nächsten Tag das Einweichwasser abgießen, die Kerne gründlich abspülen und in einen Mixer geben. Die Knoblauchzehen schälen und etwas kleinhacken. Die Zitrone auspressen. Den Knoblauch mit dem Zitronensaft zu den Cashews geben und alles ein paar Minuten mixen, bis eine sämige, Ricotta-ähnliche Masse entsteht. Diese mit etwas Salz, evtl. etwas Pfeffer und einer Prise getrockneter Kräuter würzen. Hier braucht ihr nicht ganz so geizig sein, weil die Masse dann noch mit der Hirse vermischt wird und gerne aromatisch sein darf.

Zubereitung der Hirse

1) Die Hirse ebenfalls am Vorabend in reichlich Wasser einweichen. (Dadurch löst sich über Nacht die Phytinsäure aus der Schale, welche die Nährstoffaufnahme erschweren und die Hirse weniger bekömmlich machen würde.)

2) Am nächsten Tag die Hirse in ein Sieb geben, das Einweichwasser abgießen und nochmals gründlich abspülen.

3) In einem Topf die 3 fache Menge Wasser (oder nach Packungsangabe) mit etwas Meersalz zum Kochen bringen. Die Hirse hineinrieseln lassen, umrühren und die Hitze reduzieren. Bei schräg aufgelegtem Deckel ca. 5 Minuten köcheln lassen, dann noch ca. 10 Minuten ausquellen lassen. (Ich schaffe es übrigens immer wieder die Hirse zu Beginn überkochen zu lassen, also hier am besten nicht von ihrer Seite weichen.)

4) Die leicht abgekühlte Hirse gründlich mit dem Cashewkäse vermengen, abschmecken und ggf. etwas nachwürzen.

Zubereitung der Involtini

1) In der Zwischenzeit den Backofen auf 200°C Ober-/Unterhitze vorheizen. Ein Backblech oder einen Rost mit Backpapier auslegen.

2) Die Auberginen waschen, den Strunkansatz abschneiden und sie längs in ca. 5 mm dicke Scheiben schneiden. Diese Scheiben nebeneinander auf das Backblech legen.

3) In einem kleinen Schälchen das Olivenöl mit Salz und Pfeffer vermischen und dann mit einem Pinsel auf den Auberginen-Scheiben verstreichen.

4) Die Auberginenscheiben auf der 2. Schiene von oben ca. 20-25 Minuten (das kann je nach Ofen variieren) goldbraun rösten, dann herausholen und abkühlen lassen. (Bei 3 Auberginen brauche ich meist 2 Durchläufe.) Die Ofentemperatur auf 180°C reduzieren.

5) Zum Fertigstellen eine mittelgroße Auflaufform mit etwas Olivenöl einfetten. Je eine Auberginenscheibe mit ca. 1 großzügigen TL der Cashew-Hirse-Füllung bestreichen, dann einrollen und in die Auflaufform legen. So mit allen Auberginenscheiben verfahren und sie dicht an dicht in die Form legen. Zum Schluss die Tomatensauce gleichmäßig darüber verteilen.
Dann geht's nochmal für ca. 30 Minuten in den Ofen.

6) In der Zwischenzeit die Petersilie waschen, trocken schütteln und grob hacken. Die frisch gebackenen Involtini leicht abkühlen lassen, mit der Petersilie bestreuen und schon steht eurem Festmahl nichts mehr im Wege.


Die Zubereitung liest sich erstmal ziemlich aufwändig, aber wenn man die Tomatensauce schon am Vorabend zubereitet, zwei helfende Hände hat oder nach mehrfachem Zubereiten längst routiniert ist, ist es halb so wild. Und wer die Involtini einmal probiert hat, weiß, sie sind jeden Aufwand wert!

Bon appétit!

Labels: , , ,