Ab und an macht man schöne Pläne, pickt sich Rezepte aus der
Nachkochliste, verfasst leidenschaftliche Einkaufslisten und spinnt sich
ein in kulinarischen Abenteuern. Und dann kommt das Leben dazwischen.
Eine Hausarbeit, die geschrieben werden musste wollte.
Ein Umzug, für den Kisten ein- und wieder ausgepackt werden mussten und
von einem Ende der Stadt ans andere gezogen wurde. Und ehe man sich's
versieht, sind wieder ein paar Wochen ins Land gegangen und die Küche
ist kaltgeblieben. Für das Nötigste hat es gereicht, doch als dann auch
kein Kühlschrank mehr in der alten Wohnung blieb, fristete meine Koch-
und Backleidenschaft eher ein tristes Dasein. Befriedigt wurde sie nur
durch ausgiebige Restaurantbesuche. Durch die Hoffnung, dass es in der
neuen Wohnung bald besser werden würde. Durch verlockende Bilder und Rezeptideen an anderen Orten. Immer dabei die Verheißungen des Herbstes. Kürbistortellini mit Steinchampignons. Rote-Beete-Suppe mit Ziegenkäse, Kresse und Pastinaken-Chips. Kürbisscones mit Thymian und Parmesan.
Mein Herbst ist bunt und voller Überraschungen. Abwechslungsreich. Oder wie es Julie auf den Punkt gebracht hat, er ist "turbulent und berührend". Zeit, ein wenig innezuhalten, durchzuatmen und mit neuen Inspirationen den Ofen anzuheizen.Labels: Gedanken